Darmgesundheit
Sind Sie im Winter häufig erkältet? Leiden Sie an Hautkrankheiten oder an Blähungen, wiederkehrenden Durchfällen, Verstopfung oder Bauchschmerzen? Viel häufiger als angenommen liegt die Wurzel derartiger Beschwerden im Darm.
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DER DARM – MEHR ALS NUR VERDAUUNGSROHR
Der Darm ist unsere Hauptkommunikationsfläche mit der Umwelt. Vollständig ausgebreitet besitzt er mit 200-300 m² (!) eine wesentlich größere Oberfläche als Lunge (ca. 100 m²) und Haut (ca. 2 m²).
BARRIEREFUNKTION
Da der Darm für die Aufnahme von Nährstoffen eine gewisse Durchlässigkeit besitzen muss, birgt diese große Oberfläche die Gefahr, dass Schadstoffe oder Krankheitserreger, z.B. mit der Nahrung, über den Darm in den Körper gelangen können. Um das zu verhindern, hat der Körper Abwehrbarrieren errichtet.
IMMUNORGAN DARM
Neben der Darmwand als mechanische Barriere sind v.a. verschiedene Abwehrzellen unseres Immunsystems an dieser permanenten Verteidigung des Körpers beteiligt.
MIKROBIELLES HABITAT
Außerdem ist der menschliche Körper auf Hilfe angewiesen: zahlreiche Bakterien siedeln sich beginnend mit der Geburt in unserem Darm an und begleiten uns als „körpereigene” obligate oder residente Darmflora das gesamte Leben. Mit einer Menge von ca. 1015 (d.h. einer 1 mit 15 Nullen, ausgeschrieben also: 1.000.000.000.000.000) übertreffen sie sogar die Anzahl unserer Körperzellen um das 10-100 fache. Sie schützen uns unter anderem vor „fremden” krankmachenden Bakterien, Pilzen und Viren. Doch nicht nur das. Auch die Entwicklung des Immunsystems sowie der Morphologie der Darmschleimhaut wird entscheidend von der Darmflora geprägt.
MIKROBIELLE GRUNDSTEINLEGUNG BEI GEBURT
Die Ansiedlung der Darmbakterien beginnt mit der Geburt. Das Neugeborene schluckt bei der Passage der Geburtswege Keime der mütterlichen Vaginal- und Fäkalflora, die den Grundstein für die bakterielle Kolonisation des Darmes legen. Eine wichtige Initialzündung, die Kaiserschnittkindern fehlt.
SÄUGLINGSFLORA
Die weitere Entwicklung der intestinalen Bakterienpopulation wird dann letztlich v.a. durch das Angebot an mikrobiell verwertbaren Substraten bestimmt. Bei muttermilchernährten Säuglingen überwiegen zunächst kohlenhydratspaltende Bakterien, insbesondere Bifidobakterien. Dafür sorgt die spezielle Zusammensetzung der Muttermilch. Erst die Zufütterung fördert auch eiweiß- und fettverwertende Mikroben, wie Bacteroides spp. und Clostridien. Deren Stoffwechselendprodukte füren u.a. zu einem Anstieg des zunächst stark sauren PH-Wertes des Säuglings-Stuhls. Zudem entstehen flüchtige Phenolverbindungen, der Stuhl beginnt zu stinken.
STUHLFLORA
Die Keimzusammensetzung in unserem Darm verändert sich mit zunehmenden Alter. Insbesondere bei der Interpretation von Stuhlflorabefunden ist die altersabhängige Entwicklung der Darmflora zu beachten.
Obwohl jede Art ihren speziellen Stoffwechsel aufweist, kann man die Darmflora generell in eine Säuerungs- und Fäulnisflora einteilen. Zur Säuerungsflora gehören beispielsweise Lactobazillen, Bifidobakterien und Enterokokken. Sie verwerten hauptsächlich Kohlenhydrate. Fäulniskeime, wie z.B. Colibakterien oder Clostridien, bauen eher Fett und Eiweiße ab und bilden daraus alkalische Stoffwechselprodukte wie Ammoniak, Schwe-felwasserstoff oder Indol bzw. Skatol. Diese Stoffe sind für den strengen Stuhlgeruch verantwortlich.
DIE ERNÄHRUNG MACHT’S
Auch beim Erwachsenen wird die Zusammensetzung der Darmflora entscheidend von der Ernährung geprägt. Wichtige Energiequelle der obligaten Darmmikroben sind dabei die für den Wirt nicht verwertbaren Ballaststoffe der menschlichen Nahrung. Die daraus mikrobiell produzierten kurzkettigen Fettsäuren übernehmen einerseits eine wichtige Barrierefunktion (Ansäuerung des Milieus, direkte hemmende Effekte auf Fremdkeime). Andererseits beeinflussen sie die Darmmotilität sowie den Zellstoffwechsel der Enterozyten. Letztlich sorgen sie beim gesunden Erwachsenen auch für einen leicht sauren pH-Wert des Stuhles.
KOLONISATIONSRESISTENZ
Das Zusammenwirken der verschiedenen Barrierekomponenten (Darmflora, Darmschleimhaut, darmassoziiertes Immunsystem) wird als Kolonisationsresistenz bezeichnet. Bei zahlreichen Erkrankungen ist diese Barrierefunktion gestört. Ebenso bei einseitigen Ernährungsformen. Die Folge: Krankheitserreger und opportunistische Keime, beispielsweise Candida spp. können im Darm Fuß fassen und Schadstoffe gelangen vermehrt in unseren Körper, klinische Beschwerden treten auf oder werden verstärkt.
WANN IST DIE DARMFLORA VERÄNDERT?
Viele Einflüsse können das Gleichgewicht durcheinander bringen. Allen voran sind Antibiotika, ein zu reichlicher Gebrauch von Abführmittel, sowie eine Fehlernährung zu nennen. Bei zu viel Fett und Eiweiß in der täglichen Kost vermehren sich vorrangig Fäulnisbakterien. Ihre Stoffwechselprodukte verursachen unter anderem Blähungen und Völlegefühl.
Auch Erkrankungen und Stressfaktoren beeinträchtigen die Situation im Darm. Eine veränderte Darmflora kann also ein erster Hinweis auf Störungen oder Erkrankungen sein.
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Das mikrobiologische Gleichgewicht wird gestört durch…
Fehlernährung (viel Fett, Eiweiß)
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Medikamente (Abführmittel, Antibiotika, Corticoide, Chemotherapeutika)
Erkrankungen im Verdauungstrakt, Infektionen
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Allergien, Unverträglichkeiten, Stress
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Aufgaben der Darmflora:
Beitrag zur Immunabwehr (Kolonisationsresitenz)
Nährstoffversorgung der Dickdarmschleimhaut
Anregung der Darmtätigkeit (Motilität)
Bildung von Vitamin K
IST IHRE DARMFLORA GESUND? EINE MIKROBIOMANALYSE GIBT AUSKUNFT ÜBER:
• Die wichtigsten aeroben Bakterien
• Die wichtigsten anaeroben Bakterien
• Besiedlung von Hefen und Schimmelpilzen
• Mögliche krankmachende Eigenschaften (Pathogenität) vorhandener Pilze und Bakterien
• Säuregrad (pH-Wert) zur Beurteilung des Milieus
• Möglichkeiten zur Wiederherstellung des gesunden Gleichgewichtes
• Therapieempfehlungen und Ernährungstipps
Gerne beraten wir Sie zu den Möglichkeiten einer Mikrobiomanalyse und anschließenden Behandlungsmöglichkeiten. Dieser Service ist eine spezielle Dienstleistung und daher je nach Umfang kostenpflichtig. Hierzu informieren wir Sie selbstverständlich über die anfallenden Laborkosten und anschließenden Beratungskosten.
ALLERGIEN, INTOLERANZEN UND UNVERTRÄGLICHKEITEN GEGEN NAHRUNGSMITTEL
Allein in Deutschland leiden 30 bis 40 Prozent der Menschen unter Unverträglichkeiten auf Nahrungsmittel. Leider wird dies häufig nicht erkannt.
SYMPTOME:
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• Hautausschläge
• Juckreiz
• Fließschnupfen
• Atemwegsbeschwerden
• Kopfschmerzen
• Verdauungsbeschwerden
• Übergewicht
• Gelenkbeschwerden
• Infektanfälligkeit
• Bluthochdruck
• Hyperaktivität
• Chronische Müdigkeit
• Depressionen
Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme stehen, treten nicht immer unmittelbar nach dem Essen auf. Oft vergehen Stunden bis Tage; die Symptome lassen sich nicht eindeutig den betreffenden Lebensmitteln zuordnen. Aus diesem Grund bleiben die Ursachen häufig ungeklärt.
DIE HINTERGRÜNDE – ALLERGIE ODER UNVERTRÄGLICHKEIT?
Echte Nahrungsmittelallergien (lgE-vermittelt) sind glücklicherweise eher selten. Meist sind sie an Pollenallergien gekoppelt. Die Beschwerden treten in der Regel kurz nach Verzehr auf, so dass die meisten Betroffenen wissen, was sie nicht vertragen. Wertvolle Hinweise liefern häufig bekannte Pollenallergien, da hieraus über sogenannte Kreuzallergien Rückschlüsse auf unverträgliche Lebensmittel erhalten werden können. IgG4-vermittelte Nahrungsmittelunverträglichkeiten kommen viel häufiger vor. Die Symptome erscheinen meist erst Stunden bis Tage nach dem Verzehr. Die Ursache liegt in einer gestörten Darmbarrierefunktion. So gelangen Nahrungsmittelbestandteile vermehrt ins Blut und stimulieren dort das Immunsystem, Antikörper (IgG4) zu bilden, die zur Entstehung unterschiedlichster Symptome beitragen können.
Mit Hilfe eines einfachen Bluttestes werden die Nahrungsmittel gefunden, die für die Unverträglichkeitsreaktionen verantwortlich sind. Milch- und Fruchtzucker, Histamin, Farbstoffe, Gluten.
Je nach Ursache äußern sich die Beschwerden und Abläufe sehr vielfältig. Folglich erfordert auch der Nachweis spezielle diagnostische Verfahren.
URSACHEN:
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• echte Allergien durch IgE-Antikörper
• Unverträglichkeiten durch IgG4-Antikörper
• T-Zell-vermittelte Allergien
• Kohlenhydratintoleranzen auf Milch- oder Fruchtzucker bzw. Zuckeralkohole wie Sorbit, Xylit, Mannit u. a.
• Pseudoallergien auf Farb- o. Zusatzstoffe
• Histaminunverträglichkeit durch biogene Amine
• Glutenunverträglichkeit / Zöliakie
GERNE BERATEN WIR SIE ZU DEN DIAGNOSTISCHEN MÖGLICHKEITEN
Dieser Service ist eine spezielle Dienstleistung und daher je nach Umfang kostenpflichtig. Hierzu informieren wir Sie selbstverständlich über die anfallenden Laborkosten und anschließenden Beratungskosten.
Übrigens sind es häufig gerade die Lieblingsspeisen (Schokolade, Gummibärchen, Müsli etc.), die nicht vertragen werden. Aber auch Lebensmittel, die man seltener isst, können Verursacher einer Unverträglichkeit sein.